Werken Unterstufe
„Habe Mut, dich deines Verstandes zu bedienen“ (I. Kant)
Aus den Bereichen: Technik, Design/Produktgestaltung und gebaute Umwelt werden zeitgemäße Projekte aus der Lebensrealität der Schüler*innen ausgewählt und aufbereitet. Zuerst bringen die Lernenden ihre Gedanken und Ideen mittels Bleistift zu Papier (Skizzen); anschließend bauen sie 3D-Modelle und Prototypen, um Funktionen und Materialität auszutesten und zu experimentieren. Fehler dürfen gemacht werden; sie sind sogar willkommen, um neue Dinge auszuprobieren. Wir Lehrende wollen den Schüler:innen ein Instrumentarium zur Verfügung stellen, mit dem sie selbst Lösungen finden können.
Alle Fertigungstechniken (Urformen, Umformen, Trennen, Fügen, Beschichten und Stoffeigenschaften ändern) werden den Lernenden vermittelt.
Auf dem Weg zum fertigen Werkstück oder Prototypen müssen die Lernenden viele Probleme lösen. Unser Werkunterricht bietet die Chance, Erfolgserlebnisse auf die eigene Person zurückzuführen und somit das Selbstvertrauen zu stärken.
Intrinsische Motivation zeigt sich durch das Bedürfnis nach Kompetenzerleben, dem Bedürfnis nach Autonomie und dem Bedürfnis nach sozialer Zugehörigkeit (vgl. Deci und Ryan 1993). Wenn sich diese erworbenen Kompetenzen in der selbständigen Arbeit der Lernenden zeigen, ist das die Basis, Sachen zu hinterfragen, querzudenken, um so zu neuen Erkenntnissen zu gelangen. Durch die Fachkompetenz unseres Werker*innenteams, gekoppelt mit der pädagogisch-didaktischen Kompetenz, entsteht eine Basis gegenseitigen Vertrauens, wodurch ertragreicher Unterricht erst entstehen kann. (Das Werker:innenteam, Juni 2018)
Im Rahmen des Werkunterrichtes finden jedes Jahr auch immer Weihnachtsvorbereitungen statt: Karten werden gebastelt, Adventkränze gebunden, Krippen gestaltet, Kerzen gezogen und verziert u.v.m.
Diese Aktivitäten und auch viele weitere im Rahmen des Schulalltages finden Sie unter –> Projekte und –> Schulalltag.
Schüler:innen zeigen ihren selbst entwickelten Automaten
Das Entstehen eines Skateboards
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Tischfußball: ein Werkstück der 4AB (Mag. E. Schärer-Schneider)
Gürtelschnalle aus Messing
Werkprojekt der 4. Klasse
Die Entwicklung einer individuellen und funktionalen Formgebung steht am Anfang des Projektes. Wie funktioniert eine Gürtelschnalle, was sind unverzichtbare Elemente, wie wird das Leder befestigt, welche Formen sind möglich, was gibt es schon, wie finde ich eine eigene Form?
Die handwerkliche Arbeit ist herausfordernd: Die Form wird auf das 3-4mm starke Messing aufgezeichnet und dann exakt ausgesägt – viel Geduld und viele Sägeblätter sind erforderlich! Anschließend müssen die Kanten und der Steg gefeilt und der Stift eingepasst werden.
Die Auswahl des Leders, das Zuschneiden des Gurtes und das Vernieten bilden den Abschluss der Arbeit, die Ergebnisse können sich sehen lassen! (Mag. Eva Schärer Schneider)
Architekturmodelle
Im Maßstab 1:20 entwerfen und konstruieren SchülerInnen der 3. und 4. Klassen Modellwohnungen. Es entstehen visuelle Vorstellungen von realistischen, individuellen Lebensräumen. (TEW, 4. Klasse, Mag. E.Schärer-Schneider)
Holzprojekte
Anhand verschiedenster Werkprojekte des ersten Semesters lernte die Klasse 1C Werkschulheim sämtliche wesentliche Grundfertigkeiten der Holzbearbeitung, wie Anreißen, Umgang mit Laub, – Puk und Feinsäge, Umgang mit Lacken und Farben, richtige und sichere Verwendung von Cuttern, Schiebelehre, Meißel und Holzhammer und anderen Werkzeugen sowie unterschiedliche Holzverbindungen wie Leimen und Schrauben kennen.
Zu sehen sind 3 Arbeiten, welche unterschiedliche Themenbereiche des Lehrplans abdecken und verschiedenste Zwecke erfüllen:
* Der Schleifklotz ist das erste selbstangefertigte Werkzeug, welches die SchülerInnen im besten Fall ihre gesamte Schulzeit über begleitet und griffbereit im Werkkoffer mitgeführt wird. Am Ende wird der Schleifklotz individuell mit dem Brennstab verziert.
* Beim Holzknoten ist wie auch beim Schleifklotz genaues Anreißen und Zusägen gefragt und es ist gleichzeitig die erste Arbeit, bei welcher Meißel und Holzhammer zum Einsatz kommen, wodurch letztendlich ein kleines Rätselspiel entsteht.
* Die tragbaren Spiele Mühle und Solitär setzen das richtige Lesen eines Bau– und Schnittplanes voraus und fordern weiters exaktes Bohren und Zusägen der Spielsteine.
Fächerübergreifendes Werkprojekt „Eigenverantwortung“
Zur Ordnung von diversen Dokumenten, Hausübungen und Büroutensilien brauchte die 3B Werkschulheimklasse ein Klassenregal mit Fächern für sämtliche Abgaben. Dies soll nicht nur für mehr Ordnung und Struktur sorgen, sondern auch die pünktliche und eigenverantwortliche Abgabe von Hausübungen, Entschuldigungen, etc. fördern.
Somit setzten es sich einige Schüler der 3B zum Ziel, im Werkunterricht ein solches Klassenmöbel zu erstellen. Hierbei wurden nicht nur Kenntnisse zum Thema Kistenbau, Maßstabzeichnung und Holzbearbeitung aus den Vorjahren vertieft, sondern es entstand hierbei eine schöne, maßangefertigte Gruppenarbeit für die gesamte Klasse.
Konzept und Planung unterlag hierbei weitestgehend den beteiligten SchülerInnen: Von der ersten Skizze über das Ausmessen in der Klasse (Maßanfertigung!), dem Anfertigen eines genauen Schnittplanes, dem Zusägen der einzelnen Teile bis zur Endbearbeitung mit Schleifpapier und Lack arbeiteten die SchülerInnen in großen Teilen selbstständig und eigenverantwortlich in ihrer Gruppe. (Text und Fotos: K.Lagler/J.Griss)