„Auf dem Weg zueinander“

Adventjause 2021

23. Dezember 2021 - By Zsuzsanna Veis, Renate Ritscher, Katharina Lagler, Andreas Roncat

WILLKOMMEN in unserem Adventlichen Mitmachmuseum!

Sehet, die vierte Kerze brennt! Wir bedanken uns herzlich für die vielen schönen Beiträge und wünschen euch allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest!

 

 

 

WILLKOMMEN in unserem Adventlichen Mitmachmuseum!

Alle Jahre wieder… endlich wieder Adventzeit! – für viele vielleicht die schönste im Jahr! Kommt, machen wir gemeinsam sie noch schöner!

Advent stammt vom Wort „adventus“ (lateinisch) und bedeutet „Ankunft“ (des Erlösers).

Advent bezeichnet im Christentum die vierwöchige Zeit vor Weihnachten, ursprünglich eine Buß- und Fastenzeit vor dem Weihnachtsfest.

Heute wird die Adventszeit eher als eine besondere Vorbereitungszeit auf die Geburt Jesu, auf das Kommen des Messias verstanden, eine Zeit der Besinnung durch bewusstes Innehalten und Stillwerden.

Advent ist der Weg zur Krippe, die Zeit der Wegbereitung, wie Johannes der Täufer, der Vorbote Jesus mit den Worten des Propheten Jesaja sagt: „Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Steige eben!“ (Mk 1,3)

Advent kann heute ganz einfach verstanden werden wie eine Gedenkzeit darüber, warum Gott zu uns gekommen ist, warum diese hautnahe Begegnung so wichtig ist und wie wir Menschen dadurch auf unsere zwischenmenschlichen Begegnungen besonders bewusst achten könnten.

Auf dem Weg Richtung Weihnachten gehen wir gemeinsam. Lassen wir uns diesen Weg mit Hilfe der 4 Adventkerzen, in 4 Schritten gemeinsam bereiten und uns dabei bewusst begegnen und miteinander freuen!

„Eine Stimme ruft: In der Wüste bahnt den Weg des HERRN, ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott! Jedes Tal soll sich heben, jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade werden, und was hüglig ist, werde eben.“ (Jesaja 40,3-4)

Einwurfstation 22.11

Unsere vier Adventkerzen

Die 1. Kerze brennt! Danke für eure zahlreichen Beiträge!

Gedanken sortieren

 

 

Adventkerze 1 2021

Hier eine Auswahl der Top-Antworten der Schülerinnen und Schüler sowie aus den Wohngemeinschaften:

Was steht dir im Weg Richtung Weihnachten, das aufgeräumt gehört?

  • Alte Bäume im Garten aufräumen => Holzarbeit => sich das eigene Holz zusammenstellen => es wärmt doppelt!
  • Meine Einstellung: damit ich nicht so negativ bin!
  • Ich sollte mein Zimmer und die noch immer verschlossenen Kartons von dem Umzug vom letzten Jahr endlich auf- und ausräumen.
  • Vergessen und Versöhnen; Neid und Hass hinter sich bringen
  • TOP – WOHNGEMEINSCHAFT: Lieb sein zu anderen Menschen

Was könntest Du äußerlich und innerlich in Ordnung bringen, damit Weihnachten schön und friedvoll gefeiert werden kann?

  • Die fehlende Motivation, Ruhe und Energie!, Gutes für mich und andere tun!?! Zuhören!, dem ersten Schneefall zuschauen!
  • Meine Gedanken und Gefühle: Nicht immer an das schlechte denken, sondern sich auf das Schöne freuen!
  • Ich könnte mit dem anfangen, was ich schon lange machen will und immer noch nicht begonnen habe. Ich könnte auch mit dem anfangen, was ich nicht machen will, aber schon lange machen muss.
  • Zur Ruhe kommen, Klarheit schaffen, Träume und Pläne sich bewusst machen, Kraft sammeln
  • TOP-Antwort – WOHNGEMEINSCHAFT: Frechheiten wegräumen

 


Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern und Freunde zuhause!

Wir laden euch ein mit euren Gedanken und Beiträgen unsere 1. Adventkerze von zuhause mitzugestalten!

Es geht so:

Lest die unten stehenden Texte und beantwortet die Fragen dazu! (Bilder oder Zeichnungen können eure Antworten auch begleiten!) Schickt eure fertigen Texte und Beiträge per E-Mail an veis@evgym.at!

Die schönsten und besten Beiträge werden ab dem 1. Adventsonntag anonym in unserem Museum auf der 1. Adventkerze an der Wand präsentiert und selbstverständlich hier auf der Homepage auch ersichtlich!

Im ersten Schritt mit Hilfe der 1. Adventkerze auf dem Weg zu Weihnachten sollten wir Dinge, die uns beschäftigen, Vergangenes und Gegenwärtiges, klären und ordnen.

Fragen:

  •  Was steht Dir im Weg Richtung Weihnachten, das aufgeräumt gehört?
  • Was könntest Du äußerlich und innerlich in Ordnung bringen, damit Weihnachten schön und friedvoll gefeiert werden kann?

Adventkranz 2021


Impulstexte:

„Selig seid ihr, wenn ihr einfach lebt. Selig seid ihr, wenn ihr Lasten tragt.
Selig seid ihr, wenn ihr lieben lernt. Selig seid ihr, wenn ihr Güte wagt.“

(Ein Lied von Friedrich Karl Barth und Peter Horst 1979))

 „O Friede, der nun alles füllet, / erfüll auch uns mit süßer Ruh, /
und bis ein Tag sich neu enthüllet, / deck uns mit trauten Träumen zu.
Wie manches, was des Tages Wille / mit rechter Klarheit nicht ergreift, /
Dem hilft, daß es in deiner Stille / zu freundlicher Vollendung reift!
Wen Schicksalsschläge grausam trafen, / den laß vergessen, was geschehn; /
Wer neid- und haßerfüllt entschlafen, / den laß versöhnt den Morgen sehn!
So allem, dem gleich uns auf Erden / zuteil des Lebens schwankes Los, /
Laß deines Segens Tiefe werden, / gib Kraft aus deinem heil’gen Schoß!“

(Christian Morgenstern, 1871-1914, deutscher Dichter und Lyriker)

 

Auch die 2. Kerze brennt! Danke für eure zahlreichen Beiträge!

 

 

2. Adventkerze

Auch zur zweiten Kerze wollen wir eine Auswahl der Top-Antworten der Schülerinnen und Schüler sowie aus den Wohngemeinschaften wiedergeben:

Woran erinnert dich die Adventzeit?

  • An die Freude den Adventskalender aufzumachen, Kekse backen und Glühwein trinken.
  • Advent ist die Zeit, wo das Leben wieder Sinn hat und man das Leben wieder leben kann.
  • Die Adventzeit erinnert mich an die damaligen Zeiten, wo es noch schneite. Früher schrieb ich immer einen Brief an das Christkind. Ich vermisse die Zeit, als ich noch an das Christkind glaubte.
  • Ich glaube fest, dass in dieser Zeit immer unser Glauben da ist. Dass immer eine Kerze leuchtet, immer eine für Hoffnung, Familie, Liebe.
  • TOP-WOHNGEMEINSCHAFT: Weihnachten im Heim und zuhause.

Welche bleibenden Erinnerungen hast du aus deinen bisherigen Advent- bzw. Weihnachtszeiten?

  •  Jedes Jahr das Baum-Schmücken mit meinen Eltern; und die Zeit , die ich mit meiner Oma verbringe. Ich erinnere mich, als meine Eltern und ich den Baum geschmückt haben, aber weil ich zu viele Schokobaumaufhänger gegessen habe, wurde ich aus dem Wohnzimmer verbannt.
  • Die Adventzeit erinnert mich an den Moment, wo ich an einem Adventmarkt am Lagerfeuer gegrillt habe.
  • Der Advent erinnert mich an die Kirche und meine Verwandten. Wir sind fast immer in die Kirche gegangen und gefeiert. Es gab immer so viele Leute und natürlich Geschenke mit Geld und Süßigkeiten. Wir sind nicht nachhause gegangen bis es stockdunkel war. Wir haben auch unsere Familien und Verwandten besucht. Meine Schwester und ich waren immer im Mittelpunkt und haben sehr viel e Geschenke bekommen. Das Essen war nicht besonders gut, aber es gab immer Süßes. Wir wollten nie zurück bis wir so müde waren. Wenn wir aufwachten, gab es (meistens) Geschenke.
  • Ich erinnere mich, dass ich so glücklich und aufgeregt war. Es fühlte sich an, als ob in dieser Zeit der Neuanfang wäre. Es war einfach nur toll!
  • TOP-Antwort -WOHNGEMEINSCHAFT: Am 2. Advent hat man mich nachhause gebracht und dann wurde ich adoptiert. Dann hatte ich plötzlich so viele Sachen!

Frau Koza aus den Wohngemeinschaften erinnert sich besonders gern an den Brief an das Christkind.

Im zweiten Schritt mit Hilfe der 2. Adventkerze denken wir an vergangene Advent- und Weihnachtszeiten zurück. Erinnerungen aus früheren schönen oder besonderen Zeiten können uns helfen, bewusster und erfüllter zu leben.

Sterne

Weihnachtliche Sterne – Arbeit einer Schülerin aus der 1D

Nehmt Euch Zeit und beantwortet die unten stehenden Fragen! Eure fertigen Texte und Beiträge schickt bitte per E-Mail an veis@evgym.at!

Danke fürs Mitmachen!

Erinnerungs-Beiträge zur 2. Adventkerze

Christbaum und Christbaumschmuck 2021

Fragen:

 Woran erinnert dich die Adventzeit?

 Welche bleibenden Erinnerungen hast du aus deinen bisherigen Advent- bzw. Weihnachtszeiten?

 Nimm Dir Zeit, erinnere dich und schreibe deine Geschichte auf!


Impulstexte:

„Gedenke der vorigen Zeiten und hab acht auf die Jahre von Geschlecht zu Geschlecht. Frage deinen Vater, er wird  dir’s verkünden, die Ältesten, die werden dir’s sagen.“ (5 Mose 32,7)

„Ohne Erinnerung gibt es keine Kultur. Ohne Erinnerung gäbe es keine Zivilisation, keine Gesellschaft, keine Zukunft.“

Elie Wiesel (1928-2016), rumänisch-US-amerikanischer Schriftsteller, Hochschullehrer und Publizist

 „Die Monate haben es eilig. Die Jahre haben es eiliger. Und die Jahrzehnte haben es am eiligsten. Nur die Erinnerungen haben Geduld mit uns.“

Erich Kästner (1899-1974), deutscher Schriftsteller, Publizist, Drehbuchautor

Nun brennt auch die 3. Kerze! Wir bedanken uns erneut für die vielen schönen Beiträge!

Die „Top-Antworten“ zu den Fragen der 3. Kerze:

Welche Weihnachtsvorbereitungen, Traditionen und Rituale kennst du und welche machen dir am meisten Freude und Spaß?

  • Ich freue mich aufs Schmücken! Unsere Tradition: Mein Vater backt ein Brot bzw. meine Oma. Es wird zerbrochen und bevor man es backt, legt man eine Münze hinein und derjenige der das Teil mit der Münze später abbricht, der behaltet diese dann.
  • Ich freue mich auf: Hausschmücken, Räuchern, Kamin vorbereiten! 1. Skitour planen und das Gerät warten!
  • Weihnachten ist für mich wenn die Familie zusammen kommt und singt. Darauf freue ich mich wieder. Damals musste ich immer im Vorzimmer warten, bis meine Eltern ein kleines Glöckchen läuteten und ich reinkommen konnte. Für dieses Jahr wünsche ich mir eigentlich nur – und das würde mich richtig glücklich machen – dass es noch einmal so ist. In den letzten zwei Jahren war es nämlich nicht ganz so, und das fehlt mir irgendwie. Es sollte auch schneien, darauf warte ich schon seit Jahren – verschneite Weihnachten, das würde mich erfreuen.
  • Weihnachtslieder sind ein wichtiger Bestandteil der meisten Familien zu Weihnachten. Das gemeinsame Musizieren um den Christbaum ist eine schöne Einstimmung in den Abend. Außerdem steigert sich dadurch auch die Aufregung wegen der darauffolgenden Bescherung. Man kann aber auch den gesamten Advent hindurch gemeinsam singen, da es auch schöne Adventlieder gibt.
  • TOP-Antwort aus den WOHNGEMEINSCHAFTEN: Meine Großmutter hatte damals an den Weihnachtsbaum eingepackte Würfelzucker und Äpfel aufgehängt. Dann gab es zum Fest Kekse und Kuchen, das war’s dann schon. Ich habe Weihnachten mit der Oma gefeiert. Mein Bruder ist im letzten Augenblick gefallen. Die Oma hat mich aufgezogen. Meine Oma war alles! Sie hat auch Kuchen gebacken, auch Vanillekipferl.

 

Was könnte dich an Weihnachten in diesem Jahr am meisten so richtig glücklich machen?

  • Am meisten würde ich mich darauf freuen mit meiner Familie und meinen Verwandten Zeit zu verbringen. Am meisten würde mich glücklich machen, wenn meine Schwester mehr Zeit mit mir verbringen würde!
  • Was mich wirklich glücklich machen würde, sind meine alten Freunde, ich vermisse sie sehr. Es macht mich weiters glücklich, wenn meine Eltern sagen, dass sie stolz auf mich sind, sie sagen das nicht oft.
  • Ich halte Erich Kästners für gültig gerade heute, in Zeiten wie diesen. Wir haben es immer eiliger, wir können kaum mehr innehalten und hetzen auch dann, wenn es eigentlich keinen Sinn macht oder keine Notwendigkeit gegeben ist. Die langen Nächte könnten helfen zu entschleunigen und Atem zu holen, nachdenken über die eigene Vergänglichkeit und bedachter zu leben.
  • Glücklich machen mich die Schule, die Lehrer, die netten Menschen, Geschenke, dass ich Corona überlebte, dass es viele überlebten; neue Freunde, jede Minute, Sekunde und Stunde freut mich.
  • Private Perspektiven erkennen! Wenn meine Mama kurz vor oder zu Weihnachten nicht ins Spital muss!
  • TOP-Antwort aus den WOHNGEMEINSCHAFTEN: An Weihnachten haben wir ein paar Zuckerl bekommen, das war’s schon. Du warst schon froh, wenn du von den Größeren ein Paar Schuhe gekriegt hast, die denen schon zu klein waren. Man kann es sich heut‘ gar nicht mehr vorstellen. Ich habe nie Hunger gehabt oder so. Die Oma hat immer gut auf uns geschaut. …Wir waren nur zwei Mädchen im Dorf und es gab sonst laute Buben. Wir hätten wohl auch gerne mitgespielt – mit den Buben.. Ja-ja, eigentlich durften wir es ja schon.. Wir waren glücklich: Wir haben aufgehalten die Schürzen und die Buben haben was heruntergeschmissen, wenn die Bäume was getragen haben…

Fensterdekoration für die Wohngemeinschaften, erstellt in der Unverbindlichen Übung „Gelebte Diakonie–Geragogik“

Unsere Traditionen, Gewohnheiten und Rituale, besonders in festlichen Zeiten des Jahres verschönern unseren Alltag, geben uns Halt und stärken unsere Verbundenheit und unseren Gemeinschaftssinn. Der 3. Adventsonntag heißt in einer alten kirchlichen Tradition auch „Gaudete“ (lateinisch „Freuet euch!“). Dieser Sonntag enthält somit die meisten Vorfreude auf Weihnachten und diese Kerze bekommt nach diesem Brauch die Farbe rosa, da in ihr die weihnachtsfestliche Farbe Weiß hindurchscheint.

Gaudete – Freuet euch!

Maria, die Mutter Jesu, als sie erfuhr, dass sie mit Jesus schwanger ist, hatte große Angst. Nachdem der Engel sie beruhigte und sie wusste, dass sie nicht alleine bleibt, hat sich ihre Angst in Freude umwandelt. Auch Elisabeth, ihre Verwandte, freute sich mit ihr. Sogar das kleine ungeborene Kind (Johannes der Täufer) in ihrem Bauch hüpfte vor Freude und zeigte sich fröhlich.

FREUST DU DICH AUCH SCHON?

Nehmt Euch Zeit und beantwortet die unten stehenden Fragen! Eure Antworten, Zeichnungen und anderen Beiträge schickt bitte per E-Mail an veis@evgym.at!

Danke fürs Mitmachen!

Fragen:

 Welche Weihnachtsvorbereitungen, Traditionen und Rituale kennst du und welche machen dir am meisten Freude und Spaß?

Was könnte dich an Weihnachten in diesem Jahr am meisten so richtig glücklich machen?


Impulstexte:

„Fröhliche Weihnacht überall!“ / tönet durch die Lüfte froher Schall.

Weihnachtston, Weihnachtsbaum / Weihnachtsduft in jedem Raum!

„Fröhliche Weihnacht überall!“ / tönet durch die Lüfte froher Schall.         

Darum alle / stimmet in den Jubelton,

denn es kommt das Licht der Welt / von des Vaters Thron.

(deutschsprachiges Weihnachtslied, Ende des 19. Jh.)

„Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn / und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. / Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. / Denn der Mächtige hat Großes an mir getan / und sein Name ist heilig.“

(aus Magnificat, Lk 1,46-49)

Sehet, die vierte Kerze brennt! Wir bedanken uns herzlich für die vielen schönen Beiträge!

Krippe

Arbeit einer Schülerin der 2A im Werkunterricht bei Renate Ritscher

 

Die „Top-Antworten“ zu den Fragen der 4. Kerze:

Auf welche Gesten könntest du achten, wenn du die anderen Menschen neben dir begegnest, besonders im Hinblick auf Weihnachten

  • Auf Freundlichkeit und Güte; dass man allen hilft und/oder versucht zu helfen.
  • Dankbarkeit, Freundlichkeit, Zuneigung, ein Lächeln
  • Ich könnte vielleicht mehr auf meinen Bruder aufpassen oder mehr mit ihm machen.
  • Leute anlächeln und ab und zu Familienmitglieder umarmen sind gute Beispiele für kleine Tätigkeiten die man machen kann, die einem Freude bringen können.
  • TOP-Antwort aus den WOHNGEMEINSCHAFTEN: Ich könnte darauf achten, dass man trotzdem vorsichtig sein muss – ja wegen Corona -, und hoffen, dass der Andere dabei auch Verständnis hat.

Was ist für dich eine „weihnachtliche Begegnung“ oder welche hast du schon mal als „frohe Begegnungen“ erlebt?

  • Eine „frohe Begegnung“ ist für mich Entgegenkommen; wenn sich Beide freuen!
  • Wichtig zu Weihnachten sind die Freundschaftsliebe und die Zusammenhörigkeit.
  • Eine weihnachtliche Begegnung ist, wenn man jemanden aus dem Kindergarten wieder trifft.
  • Familienmitglieder, die einem ein glückliches Gesicht zaubern.
  • Ein Brief: Lieber Uropa! Meine ganze Familie ist traurig, weil wir dich vermissen! Ich hoffe, dir geht es gut da oben! Ich denke, dass du die ganze Zeit mit deinen hölzernen Werken zusammen bist! Dein Urenkel
  • TOP-Antwort aus den WOHNGEMEINSCHAFTEN: Die Menschen, die ich in meinem Leben begegnete, waren mir alle wichtig, aber es ist keiner mehr da. Weihnachtliche Begegnungen gab es mit den lieben Verwandten, aber leider bin ich alleine geblieben… „Weihnachtliche Begegnung“: Die Hand des Gegenübers streicheln

 

 

Bald ist es soweit! Weihnachten steht vor der Tür! Gott kommt uns als Mensch entgegen und begegnet uns, so wie wir uns begegnen können: einfach, sensibel, liebevoll und spürbar mit allen Sinnen. Gott kommt auf die Welt, aber nicht um uns einen Höflichkeitsbesuch abzustatten, sondern um für immer bei uns zu bleiben. Er kommt auf uns zu, schenkt uns seine heilsame Nähe. Er kommt als wehrloses Kind mit der Macht der Liebe und Zärtlichkeit. Mit dieser sanften Geste schlägt Er nun Brücken zu den Menschen und zwischen den Menschen. Jesus, das Kind in der Krippe, ist das wahre Gesicht Gottes und „wir alle spiegeln mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider.“ (2Kor 3,18). Gott zu begegnen und ihn zu erkennen muss nun nicht auf einer vertikalen Linie erfolgen, sondern darf auf der horizontalen Ebene passieren: ganz einfach in unseren Begegnungen.

Bleib stehen und öffne deine Augen, höre zu und zeige dein Gesicht, reiche deine Hand und lasse dich von weihnachtlichen Begegnungen berühren!

„Aufräumen, Erinnern, Festlich bereiten“…: Was fehlt sonst noch ‚auf dem Weg zueinander‘ für eine würdevolle Begegnung zwischen Gott und mir und zwischen mir und dem Anderen? Nehmt Euch Zeit und beantwortet die unten stehenden Fragen! Eure Antworten, Zeichnungen und anderen Beiträge schickt bitte per E-Mail an veis@evgym.at!

Fragen:

  • Auf welche Gesten könntest du achten, wenn du die anderen Menschen neben dir begegnest, besonders im Hinblick auf Weihnachten?
  • Was ist für dich eine „weihnachtliche Begegnung“?

Du kannst zu deinen Antworten auch deine Erlebnisse und Wünsche von ‚Frohen Begegnungen‘ erzählen!


Impulstexte:

„Denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen…“ (aus Nunc dimittis, Lk 2,30)

„Wenn wir uns auf Begegnungen nicht mehr einlassen, verlieren wir einen entscheidenden Bestandteil unseres Lebens. Es ist so, als würden wir aufhören zu atmen.“

(Martin Buber, 1878-1965, österreichisch-israelischer jüdischer Philosoph)

„An Weihnachten wurde die „Weltsaite“ gespannt, die Gott und Mensch verbindet, die den Prozess unserer Menschwerdung hält und steuert. Und wenn es zuweilen scheint, dass alle Stricke reißen – diese Saite reißt nicht. Zu tief, zu endgültig hat Gott sich an Weihnachten mit uns Menschen eingelassen. Zu sehr ist er nun am Prozess unserer Menschwerdung beteiligt. Die Stürme der Unmenschlichkeit, die durch uns selber, durch unser Leben, durch unsere Welt fegen und gefährlich an allen Hoffnungen rütteln, sie können die an Weihnachten ein für allemal gespannte Saite nicht mehr entzweireißen, sie bringen sie immer nur zum Singen: Sie singt vom kommenden Menschen, wie Gott ihn vollenden wird nach dem Bilde des Menschen Christus. Das ist die Zukunftsmusik, die erstmals über dem nächtlichen Bethlehem aufklang.“

(Kurt Marti, 1921-2017, Schweizer evangelisch-reformierter Pfarrer und Schriftsteller)

 

Der folgende Ausschnitt aus dem Brief von Maria von Wedemeyer, Verlobte des evangelischen Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer, wurde fünf Tage vor Weihnachten am 19.12.im Jahr 1943 geschrieben. Der Brief gehört zu den sogenannten „Brautbriefen“, zu der dritten großen Tegeler Korrespondenz zwischen April 1943 und 17. Januar 1945. In dieser Zeit saß Dietrich Bonhoeffer zuerst im Untersuchungsgefängnis der Wehrmacht in Tegel dann im Kellergefängnis der Gestapozentrale in der Prinz-Albrecht-Straße. Dietrich Bonhoeffer und seine Verlobte Maria konnten nicht mehr heiraten, sich im freien Leben nie mehr begegnen, einander nie wieder berühren. Dietrich Bonhoeffer wurde am 7. Februar 1945 in das KZ Buchenwald verlegt und dann ins KZ Flossenbürg. Hier wurde er am 9. April 1945 hingerichtet, er wurde erhängt.

Brief von Maria von Wedemeyer (Brief Nr.4.), Pätzig, den 19.XII.43 (19.12.1943)

„Mein sehr geliebter Dietrich!

…  – Sieh – es weihnachtet sehr. –

Es ist jetzt schön mitten in all den Aufgaben zu stehen und viele Menschen zu haben, für die man sorgen darf. Und grade, daß es ein gut Teil Arbeit ist, ist schön und herzerfrischend.

Und doch ertappe ich mich immer wieder dabei, daß ich Sehnsucht habe, ein ganz kleines Kind zu sein und in der dunklen Stube auf Vaters Knie zu sitzen die immer heller werdenden Ritzen zur Weihnachtsstube hin anzustaunen und mit allen Fasern der Seele die große Freude zu erwarten. – Ja, nicht wahr, nicht das Freudemachen, sondern das Freuen ist das Wichtigste zu Weihnachten.

Das vergessen wir dummen, erwachsenen Menschen über der Hast und dem Eifer andere zu erfreuen immer. Sieh, so von ganzem Herzen sich freuen, wie die Kinder sich freuen können, das möchte ich. Warum kann ich es so schlecht? –

Ach, es sind wieder so traurige Nachrichten gekommen. … Muß einem da nicht alles vorweihnachtliche Tun fragwürdig und leer erscheinen? Muß da nicht wieder die Sehnsucht aufflammen – allein die Sehnsucht nach der heiligen Stille und dem großen Frieden. –

Als ich gestern mit meinem Bäumchen durch den Abend ging, mußte ich so denken. Es lag glitzernder Schnee und der tiefe Himmel mit den unzähligen Freudensternen spannte sich darüber. Alles Weihnachten beginnt im Himmel und kommt von da zu uns allen, zu Dir, wie zu mir und verbindet uns wieder miteinander, stärker, als wir es je aus eigener Kraft könnten.

„Oh, daß Du den Himmel zerrissest und führest herab, daß die Berge vor Dir zerflössen!“ Wo steht das? (Jes 64,1)

(…)

Dietrich, Du schriebst: „Es wird ein schönes Weihnachten werden.“ Ich weiß nicht, woher Du den Mut nahmst, so zu schreiben. Aber ich danke Dir, grade für dieses Wort. Nein, es fällt nicht aus, unser Weihnachten. Und es soll sogar schön werden. Mit all meinen Gedanken will ich es Dir schön hindenken. Du mußt es spüren. – (…)

Von Deiner Maria